MTB – Vogesentour 2001 der Matschfinder
Auge in Auge mit Jan Ullrich
waren wir zwar nicht, aber er war auch da. Zur gleichen Zeit und am gleichen Ort. Na
gut, wenigstens soll er just zu der Zeit, als wir unsere diesjährige Mountainbike-Tour in den Vogesen machten, in der Nähe von Le Hohwald am Col du Kreuzweg gesehen worden sein.
Aber auch ohne direkten Kontakt mit dem Superstar der Radszene war die Tour der Matschfinder wieder ein Highlight der Saison. Die Unterkunft in der Hütte der Sektion Bergfreunde Saar, stellte sich als idealer Start- und Zielpunkt für tolle, wenn
auch technisch sehr anspruchsvolle, Tagestouren heraus. Dass auch die selbst organisierte und praktizierte Verpflegung geklappt hat, ist alleine der Tatsache
zu entnehmen, dass fast alle Teilnehmer trotz des erhöhten Kalorienverbrauchs nach der Tour zwischen 1 und 2 Kilo Mehrgewicht auf die Waage brachten.
Dazu beigetragen haben die bisher ungeahnten Kochkünste mancher Biker, aber auch die fürsorgliche Versorgung der Truppe mit flüssigen Nahrungsmitteln aller
Prozentklassen durch den sympathischen Hüttenwart Jürgen Hartz.
Natürlich kam das Mountainbiking bei aller Geselligkeit nicht zu kurz. Auf Grund der
Streckenführung und des leider sehr wechselhaften Wetters (von Gewitter mit Hagelstürmen über Sonnenschein bis zu sintflutartigem Regen haben wir im wahrsten
Sinne des Wortes alles „erfahren“) kann man rückblickend das Aktionsprogramm - nach Trainingsintensität absteigend geordnet – in etwa so wiedergeben: Reifenschäden
beheben – Stürze unbeschadet überstehen – Klamotten reinigen und trocknen – Radfahren – Landschaften und Sehenswürdigkeiten genießen.
Im einzelnen sah das dann so aus:
Erster Tag Anreise und Quartierbezug. Danach „lockeres Einrollen(?!!)“ , dass nach rund einer Stunde bei 11 km und 383 hm wegen besagtem Hagelsturm abgebrochen werden musste.
Am zweiten Tag ging es bei trockneren Bedingungen über die Rothlach zunächst zum Neuntelstein. Von dort weiter zum Odilienberg mit einem
Abstecher zur Ruine Birkenfels. Vom Odilienberg ging’s dann über Singeltrails hinunter zum Holzplatz, von dort an der Spessbourg vorbei über den Hungerplatz zurück Richtung Le
Hohwald. Insgesamt konnten wir für diesen Tag 50 km und 1130 hm notieren.
Die „Kilometerfressertour“ stand am dritten Tag auf dem Programm. Über überwiegend geteerte Wege bzw.
Straßen ging’s diesmal über Rothlach, Strutthof, Schirmeck, Col du Donon , Tal der Roten Saar bis
Abreschviller, Wechsel ins Tal der Weißen Saar, wieder hoch zum Donon und zurück über Schirmeck und den Col de Charbonniere zur Hohwaldhütte. Bilanz dieses Tages: 112 km und 2105 hm.
Das anschließende Duschen konnten wir uns an diesem Tag schenken, da es auf den letzten 10 km hoch zum Col de Charbonniere so
geschüttet hat, dass wir nicht nur gegen die Steigung (ca. 18 %), sondern auch gegen einige die Straße überquerende Sturzbäche kämpfen mussten.
Bei wechselhaftem Wetter mit zum Glück auch sonnigen Abschnitten führte unser
Weg am vierten Tag zum Champ du Feu und zum Steinschloss, wo man bei Verdrängung der Höhenangst einen herrlichen Blick auf die Vogesen genießen konnte
. Nach insgesamt 41 km und 946 hm ging auch dieser Tag ohne größere Zwischenfälle zu Ende.
Wegen anhaltendem Regen verzichteten wir übereinstimmend am letzten
Tag auf die Abschlußtour und traten noch vor Mittag die Heimreise an. Insgesamt war‘s wieder mal ein tolles Erlebnis. Reifenpannen, Unwetter
und diverse allesamt glimpflich verlaufene Stürze bis hin zur Flugrolle mit einfacher Schraube sowie die Folgen von zuviel oder zu wenig
konsumierter Powernahrung werden den Matschfindern für die Zeit bis zum nächsten Jahr sicherlich genug Gesprächsstoff liefern. Und Jürgen
Hartz weis nun endlich auch, wie und vor allem warum man sich beim Zuprosten in die Augen schauen muß !
(Matthias Müller)
|